Gaywiesn wien

gaywiesn wien

Seit unterhält die Berliner Dragqueen Mataina die Gäste des LGBT-Festivals am Wörthersee. Interview: Micha Schulze Mataina, du warst schon beim ersten Festival dabei und hast seitdem kein Jahr ausgelassen. Ist es am Wörthersee wirklich so schön, oder bekommst du als offizielle "Animatunte" aus Berlin einfach nur einen Riesenbatzen Kohle?

Pink Lake ist für mich wirklich was Besonderes. Als Profi-Transe kann man ja oft das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden, wobei hier das Angenehme eindeutig überwiegt. Ich bin gut mit den Initiatoren von Pink Lake befreundet, kenne die von meiner Arbeit auf der ITB in Berlin, wo ich auch schon seit Jahren Promo für Österreich Gay Wien mache.

Als die anriefen und fragten, ob ich mir vorstellen könne, was am Wörthersee zu machen, war ich gleich Feuer und Flamme. Was ist für dich das Besondere an Pink Lake? Ich hab ja zusammen mit meiner Showpartnerin Melli viele Jahre in Mykonos und noch früher in Ibiza und Mallorca getranst, was immer nur Remmi-Demmi war.

Der Wörthersee kombiniert Ruhe und Entspannung mit Party und Hotten. Hier sieht man sich nicht nur nachts zum Feiern und Cruisen, sondern hat auch die Möglichkeit, sich tagsüber am See näher kennenzulernen. Ich finds auch toll, dass sich hier Schwule und Lesben mischen. Die Lesben sind dort ziemlich cool, finde ich.

Noch wichtiger finde ich aber den entspannten Nationen-Mix. Ein wenig fesche Trachtenkleidung ist da einfach ein Muss. Ich hab mittlerweile vier Dirndl-Outfits, die ich auch in Berlin trage, weil ich dort im Herbst immer einen auf Wiesn-Königin bei den Gay Wiesn" mache. Die Tickets für die TROJKA Boat Cruise Party sind bereits ausverkauft, obwohl sogar zwei Schiffe parallel in See stechen und dann miteinander verbunden werden.

Sollten die Veranstalter ein dritten Homo-Dampfer chartern? Es ist schade, dass jedes Jahr immer ein paar Leute nicht mit aufs Wasser dürfen, weil die Kapazität beider Schiffe ausgeschöpft ist. Ein drittes Boot müsste dann aber auch ein eigenes Thema haben.

Kann bzw. Ich finde die derzeitige Kapazität schon ausreichend. Es gab dann auch einmal einen richtigen Wolkenbruch, aber ein richtiges Schlechtwetter-Pink-Lake gab's noch nie! Tagsüber am Beach Club musst du Leute überreden, Limbo zu tanzen oder Bananenboot zu fahren. Klappt das denn mit den drögen Deutschen?

Wie würdest du den typischen Pink-Lake-Besucher beschreiben? Ich denke mal, 75 bis 80 Prozent der Besucher sind schwul. Der Rest Lesben und ein paar Heten. Eigentlich wäre das vom Urlaubsziel ja eher was für ältere Semester. Tatsächlich werden die Besucher aber von Jahr zu Jahr aber jünger und deutlich attraktiver.

Gaywiesn: das schwule oktoberfest in wien

Da jeder seine eigene Unterkunft mietet, sind die Einkommen weit gestreut. Manche reisen "on a budget" mit Selbstverpflegung und andere checken im teuersten Haus im Ort ein und trinken eine Flasche Champagner nach der anderen. Welchen Promi würdest du am liebsten mal zu Pink Lake einladen?